Vier Spiele, ein Punkt, 3:13 Tore: Der Wuppertaler SV ist Tabellenletzter der Regionalliga West. Dabei wollte sich der Vize-Meister der Saison 2022/2023 und Dritte der Serie 2023/2024 wieder Richtung oberes Drittel orientieren.
Doch nach dem jüngsten 1:4 gegen die U21 des SC Paderborn geht der Blick beim aktuellen Schlusslicht ganz woanders hin. Manager Gaetano Manno wollte im Gespräch mit der "Wuppertaler Rundschau" auch überhaupt kein Blatt vor den Mund nehmen und sprach das aus, was ihm durch den Kopf ging.
"Wenn wir uns nicht fokussieren und nicht die Basics auf den Platz bringen, können wir in der Regionalliga nicht bestehen. Dazu gehören das Zweikampfverhalten und die Disziplin", polterte Manno.
Der ehemalige Zweitliga-Profi legte nach: "Das bekommen wir seit vier Spielen nicht hin. Jeder macht sein eigenes Ding. Das macht mich wütend! Ich habe an diesem Wochenende das Spiel in Bocholt gesehen, das ja auch in einer schwierigen Lage war, die haben es geschafft. Und es braucht mir auch keiner zu kommen mit der Personalsituation. Wir hatten trotzdem genügend erfahrene Spieler auf dem Platz."
Wir sind mitten im Abstiegskampf. Das Team weiß, wie ich ticke und darüber denke. Wer keine Lust hat mitzumarschieren, kann in mein Büro kommen und seinen Vertrag direkt auflösen.
Gaetano Manno
Von irgendwelchen Aufholjagden oder hochgesteckten Zielen will der 42-Jährige überhaupt nichts mehr wissen. Viel mehr betonte Manno, dass es fortan um die sportliche Existenz des Vereins gehe. Wer diesen Kampf nicht annehmen möchte, kann sofort seine Papiere holen.
Manno: "Wir werden die Fakten noch deutlicher ansprechen, denn so kann es nicht weitergehen. Wir sind mitten im Abstiegskampf. Das Team weiß, wie ich ticke und darüber denke. Wer keine Lust hat mitzumarschieren, kann in mein Büro kommen und seinen Vertrag direkt auflösen. Die Mannschaft muss sich selber hinterfragen und sich verdeutlichen, dass es nicht nur um Sieg oder Niederlage geht, sondern dass da auch Existenzen dranhängen. Die Spieler erwarten schließlich, dass sie pünktlich ihre Gehälter bekommen."
Trainer Rene Klingbeil, den Manno vor der Saison selbst ausgesucht hat, trifft keine Schuld. Dieser genießt beim WSV-Sportchef vollstes Vertrauen. Manno stärkte Klingbeil den Rücken und sagte in der "Wuppertaler Rundschau": "Ich sehe, wie er jeden Tag akritisch arbeitet mit vollem Engagement. Er bereitet alles genauestens vor und stellt die Mannschaft ein, wird aber nicht dafür belohnt."
Bis zum 30. August könnte der WSV noch etwas am Kader verändern. Dass weitere Zugänge kommen, ist eher unwahrscheinlich. Manno: "Wir haben kein Budget. Bei einer Leihe müsste der andere Verein alles übernehmen. Wir müssen abwarten, ob sich noch etwas bewegt."